
Regierungsflieger am Vorfeld

München (D) [ENA] *Munich Security Conference* ist die offizielle Bezeichnung der nun bereits zum 55sten Male stattfindenden Sicherheitskonferenz in München. Für den Flughafen München sind diese Tage eine besondere Herausforderung zusätzlich des regulären Flugverkehrs.
Als Datum für die diesjährige Sicherheitskonferenz war der 15. Feb. 2019 bis 17. Feb. 2019 vorgemerkt. Traditionell findet das Treffen im Grand-Hotel *Bayerischer Hof* im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt statt. Bedingt durch die hochkarätigen Teilnehmer der Veranstaltung herrscht während dieser Zeit wortwörtlich *Ausnahmezustand* in der nordwestlichen Altstadt der Münchener City. Gesperrte Straßen rund um den Veranstaltungsort schränken die Bewegungsfreiheit der Bürger erheblich ein.
Routine für Polizei und Sicherheitskräfte
Selbst Straßenbahnlinien fahren nicht die gewohnte Stammstrecke innerhalb des Sicherheitsbereiches in Nähe des Hotels *Bayerischer Hof*. Nur Anwohner mit berechtigtem Interesse können zu Fuß die Hürde der zahlreichen Polizeisperren überwinden um zur eigenen Wohnung oder zum Arbeitsplatz zu gelangen. Die ohnehin spärliche Anzahl an freien Parkplätzen fällt in einem relativ großen Radius um das Hotel einer absoluten Parkverbotszone zum Opfer.
Aber trotz aller erforderlichen Sicherheitsanforderungen und einem zusätzlichen Aufwand durch angemeldete Demonstrationen, gelingt es den Einsatzkräften der Polizei, diese Tage der Veranstaltung routiniert und ohne schwerwiegende Zwischenfälle abzuwickeln. Diese bewährte Routine zeigt sich auch am Flughafen München. Mittlerweile reisen viele Konferenzteilnehmer per Linienflug an. Eine große Menge an Regierungsflieger ist dennoch am Vorfeld des Flughafens abzufertigen.
Hochkarätige Regierungsvertreter und Staatsoberhäupter
Die Teilnehmerliste zeigt bereits mehrere Tage zuvor uns allbekannte Namen an Regierungsvertretern und Staatsoberhäupter. Entsprechend lässt sich bereits die Größe der einzelnen Flugzeugtypen erahnen. Der amerikanische Vize-Präsident standesgemäß mit einem Jumbojet der US-Air-Force, der russische Außenminister mit dem *östlichen Pendant* einer vierstrahligen *Iljuschin IL-96*. Dazu sogar ein *Privatjet* in der Größe einer Boeing B-747-800 der *Qatar Amiri Flight* im Auftrag der Regierung des Staates Qatar aus Doha. *Vierstrahlig* mit einem Airbus A340-212 die Delegation aus Ägypten.
Die geplanten Zeiten zu Landungen und Starts der Regierungsflieger gelten nur grob. Aktuelle Flugplanänderungen sind die Regel und entsprechend ist der Flughafen München bezüglich Flexibilität und Logistik stark gefordert. Jede Veränderung im Flugplan der *hochsensiblen* Teilnehmer bewirkt variables Agieren speziell der polizeilichen Einsatzkräfte am Boden. Der Autobahnzubringer zwischen Flughafen und Innenstadt wird zeitweise für die zahlreichen Autokonvois komplett für den allgemeinen Verkehr gesperrt.
Kontrolle der Flugverbotszone
Hubschrauber der *Polizeihubschrauberstaffel Bayern* sichern und koordinieren die barrierefreie Fahrt der *Spezialgäste* auf der Autobahn. Zudem garantieren die Hubschraubermannschaften die Einhaltung der bestehenden Flugverbotszone für den *Allgemeinen Luftverkehr* während der Tage der Sicherheitskonferenz. Das Flugbeschränkungsgebiet hat die Form eines Kreises mit einer Ausdehnung von drei nautischen Meilen (5,5 Kilometer) rund um den Veranstaltungsort *Hotel Bayerischer Hof* und reicht vom Boden bis zu einer Höhe von *Flugfläche 100*, umgerechnet ca. 3.000 Meter.
Ein Befliegen der Flugverbotszone wird mit hohem Bußgeld geahndet. Und offenbart eine fahrlässig mangelhafte Flugvorbereitung seitens des Piloten. In den sogenannten *NOTAM=Notice to Airmen*der *Deutschen Flugsicherung* wird die Flugbeschränkung alljährlich rechtzeitig kommuniziert und veröffentlicht. Anscheinend wurde auch dieses Jahr wiederholt die temporäre Luftraumverletzung durch auswärtige Piloten mit ihren Kleinflugzeugen in zwei Fällen ausgelöst. Die Auswertung des Radarbildes der *Deutschen Flugsicherung* liefert dabei die unantastbare Beweisführung. Da kann ein *Sightseeing-Flug* wie bei diesjährigen *Bilderbuch-Wetter* so richtig teuer werden.