
Douglas C-47 in Tannheim

Tannheim (D) [ENA] Anlässlich des Jubiläums *70 Jahre Luftbrücke Berlin* verweilten im Monat Juni mehrere Oldtimerflugzeuge der Typen DC-3/C-47 in Deutschland. Veranstaltungsorte wie Wiesbaden-Erbenheim, Faßberg, Jagel und Berlin waren eingeplant. Fehlende Genehmigungen für Berlin sorgten für großes Unverständnis.
Der Monat Juni ist zudem immer ein Gedenken an den *D-Day*, speziell für den 6. Juni 1944 als Beginn der Landung der West-Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Vor 75 Jahren war die Normandie von der deutschen Wehrmacht besetzt. Von der Küste der Basse Normandie begann der verlustreiche Kampf gegen Hitler-Deutschland mit dem Ziel der Befreiung von Paris und von ganz Westeuropa. Zu den *75-Jahre-Gedenkfeiern* in Frankreich und England waren bereits DC-3/C-47 Oldtimerflugzeuge eingeplant.
Von geplanten 40 Maschinen kam nur die Hälfte
Eine wesentlich größere Menge dieser Oldtimerflugzeuge der Typen DC-3/C-47 waren jedoch speziell für das Jubiläum *70 Jahre Luftbrücke Berlin* vom 10.06. bis 16.06.19 aus allen Teilen der Welt angereist. Dabei nehmen die Teilnehmer z.B. aus den USA eine riesige Strecke, enorme Kosten und viele Strapazen in Kauf um dabei zu sein. Dieses Projekt in der jetzigen *Version 2019* kann wahrscheinlich nur einmal stattfinden. Die Flugzeuge sind aufgrund des hohen Alters in der Wartung sehr kostenintensiv, der Kreis der aktiven und erfahrenen Piloten der *Oldies* wird immer kleiner. Kaum ein jüngerer Pilot erwirbt in der heutigen Zeit ein teures, meist privat finanziertes Zertifikat bezüglich der dokumentierten Einweisung für diesen Flugzeugtyp.
Die Bundeshaupstadt Berlin versagte komplett
Während die Veranstaltung in Wiesbaden-Erbenheim gut, an den Standorten Jagel, Faßberg und Nordholz befriedigend abliefen war der Einsatzort Berlin und Umgebung die reinste Blamage. Fehlende Genehmigungen für die geplante Veranstaltung in Berlin-Schönhagen führten zur kurzfristigen Absage am 29.Mai. Eventuelle Landungen auf dem stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof entpuppten sich als *Luftnummern* die niemals den geltenden Senatsbeschluss hätten brechen können. Geplante Überflüge *Brandenburger-Tor* und *Reichstag* wurden nicht genehmigt und das Überfliegen andere Teile der Stadt war lächerlich in Bezug auf vorherrschende Sicherheitsbedenken aus dem Regierungsviertel.
Die Crews der etwa 20 Maschinen wollten kleine Fallschirme mit Süßigkeiten über Berlin-Tempelhof abwerfen und danach dort landen. In Erinnerung der fast 200.000 Flüge mit nahezu zwei Millionen Tonnen an Lebensmitteln, Medikamente und Kohle zum Heizen. Ohne diese Hilfsgüterflüge durch Amerikaner, Briten und Franzosen wäre die durch sowjetische Soldaten belagerte Stadt in den Jahren 1948/1949 verloren gewesen und die Bevölkerung massenhaft verhungert und erfroren.
Flugplatz Tannheim zieht Planungen durch
Umso mehr ist die Aktion aus Tannheim als sehr positiv zu bewerten. Nahezu zeitgleich mit der persönlichen Vorab-Information zur AERO 2019 im April wurde der Besuch der Douglas C-47 *Placid Lassie* am kleinen Flugplatz Tannheim öffentlich kommuniziert. Inklusive Landung am Flugplatz und dem Absetzten von Fallschirmspringern. Organisiert wurde das Thema *Fallschirmspringen* durch die in Tannheim ansässigen *The Flying Bones*. Dabei griff man auf die geregelte Absprache und die notwendige erforderliche Unterstützung des Flughafens Memmingen zurück.
Fazit:
Ohne dem Organisationstalent Verena Dolderer wäre der Besuch der Douglas C-47 *Placid Lassie* nicht möglich gewesen. Über viele Jahre hinweg hat Verena zusammen mit ihrem Bruder Matthias und einer großen Truppe an Freiwilligen bereits das *Kult-Event Tannkosh* bestens organisiert. Was in der Großstadt Berlin jämmerlich scheiterte, hat Verena am kleinen Flugplatz Tannheim erfolgreich umgesetzt. Den wahrscheinlich einmaligen Besuch einer amerikanischen C-47 vor Ort an einem Flugplatz mit Graspiste. Ein sehr schöner und seltener Anblick, herzlichen Dank dafür Verena!