
Piedra Quemada

Wien [ENA] In den barocken Räumen des Unteren Belvedere erschafft die bolivianisch-amerikanische Künstlerin Donna Huanca eine künstlerische Parallelwelt. Im Zusammenspiel von Skulptur, Malerei, Videoarbeiten und Soundscapes entsteht ein Kosmos, in dem sich Aktmodelle konzentriert und meditativ
durch den Raum bewegen. Ihre Körper sind mit Farbe und textilen Elementen gestaltet. Die Performances sind der dynamische Bestandteil dieser Welt, in der Besucherinnen und Besucher sich auf eine Reise begeben: Der Weg führt sie vom artifizielle Licht hinein in die mystische Dunkelheit, wie von oberflächlicher Wahrnehmung zu Einsicht und Erkenntnis. Die konstante Beschäftigung mit dem menschlichen Körper, seiner Präsenz im Raum, sowie sein Einsatz als Material und Medium der Kunst sind zentrale Aspekte in Huancas multidisziplinärem Schaffen. Ausgehend von Musik und Malerei entwickelte die Künstlerin eine eigene ästhetische Sprache.
Die Präsentation im unteren Belvedere ist Huancas erste große Einzelausstellung in Österreich. Sie tritt auch in einen spannungsreichen Dialog mit der Schau Egon Schiele - Wege einer Sammlung, die seit 19. Oktober in der Orangerie des Unteren Belvedere zu sehen ist. Von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus setzen sich Huanca und Schiele mit dem Blick auf den nackten Körper und Fragen nach (verbotener) Schau- und Sinneslust auseinander. Beide sind in ihrer Arbeit von der Beziehung zwischen Künstler/in, Modell und Publikum geprägt. Donna Huanca wurde 1990 in Chicago geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin.